Daimler und BMW stark bei neuen Mobilitätsdiensten

Neue Mobilitätsdienste: Die meisten Services finden sich bei den Fahrdienstvermittlungen, sagt eine neue Studie des CAM und carIT.

Geht es um moderne Mobilität innerhalb und außerhalb von Städten, dann haben sich in den vergangenen Jahren einige Mobilitätsdienste zu den althergebrachten (Bahn, Taxi, Auto, Fahrrad) addiert. Spätestens seit dem Streit um das Taximonopol mit Uber kennt man diese Alternativen, aber auch Carsharing ist mittlerweile weit verbreitet. Hinzu kommen Parkplatzdienste oder auch Mikromobilität wie Mieträder oder E-Roller.

Eine neue Studie hat diese Mobilitätsdienste nun untersucht. Auf diesem Markt sind Daimler und BMW führend, wie der neue Mobility Services Report (MSR) ausweist. In der erstmals erstellten Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach und der Fachzeitschrift „carIT“ erreichen die beiden Premium-OEMs, die seit diesem Jahr das Mobility-Joint-Venture „Your Now“ betreiben, in der Gesamtwertung die höchste Servicestärke. Dahinter folgen mit Didi Chuxing und Uber bereits zwei Mobility-Provider aus der neuen Big-Data-Welt.

Mobilitätsdienste
Die meisten der 750 Mobilitätsdienste hat das CAM im Bereich Fahrdienstvermittlung identifiziert. Quelle: CAM

 „Die ‚Mobility as a Service‘ beschreibt die Vision einer bruchlosen, hoch vernetzten Mobilitätskette über verschiedene Verkehrsträger hinweg“, so CAM-Direktor Stefan Bratzel, der am kommenden Donnerstag, 14. November, im Rahmen der DMT Arena über urbane Mobilität referiert. „Neue Mobilitätsoptionen wie Fahrdienste oder Carsharing werden zum zentralen Zukunftsfeld zahlreicher Player und verändern Geschäftsmodelle und Akteurshierarchien im neuen Mobilitätskosmos nachhaltig.“

Entwicklungstrends im Blick

Der nun erstmals herausgegebene Mobility Services Report nimmt die Entwicklungstrends im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Märkten in den Blick. Über 750 Services von 180 OEMs, Digital-Playern und Mobility-Providern in den Bereichen Fahrdienstvermittlung, Carsharing, Charging Services, Parkplatzdienste, intermodale Dienste und Micromobility wurden mit in die Analyse mit einbezogen. Um die Stärke der einzelnen Dienstleistungen ermitteln zu können, wurden Indikatoren wie Anzahl der Kunden oder Flottengrößen herangezogen.

Die meisten Dienstleistungen finden sich in der Uber-Domäne Fahrdienstvermittlung (266), es folgen mit deutlichem Abstand Carsharing-Angebote (138), Charging- (125) und Parkplatzdienste (101) sowie intermodale Services (62) und Dienste aus dem Bereich der Micromobility (43). „Momentan befinden wir uns noch auf dem Gipfel eines Hype Cycles“, erklärt Autoexperte Bratzel. „Die Zahl der Services, die derzeit hervorgebracht werden, ist zwar immens, doch nicht alle können am Ende erfolgreich sein. Da wird momentan noch viel ins Blaue experimentiert.“

Didi und Uber stark bei Fahrdiensten

Der Schwerpunkt des diesjährigen Reports liegt auf dem Bereich Fahrdienstvermittlung. In Sachen Marktdominanz und -reife sind hier die beiden Mobility-Provider Didi Chuxing und Uber tonangebend. Didi vermittelt 30 Millionen Fahrten am Tag bei rund 550 Millionen Kunden und einem Marktanteil von 95 Prozent im Heimatmarkt China. Konkurrent Uber kommt auf rund 15 Millionen Fahrten täglich bei rund 93 Millionen Kunden und beherrscht 70 Prozent des US-Marktes, auf dem auch Lyft (30 Prozent) seine Dienste anbietet.

Mobilitätsdienste
Unter den Top und High Performern im MSR finden sich noch vier Autohersteller. Quelle: CAM

Im Service-Ranking des CAM folgen mit größerem Abstand Daimler, Auto-Vermieter Sixt, Lyft und BMW. „Bei Fahrdienstportalen gilt im Besonderen die Formel ‚The winner takes it all‘ oder ‚takes most‘“, sagt CAM-Direktor Bratzel. „Demnach wird nur eine dominante Plattform in einer Marktregion erfolgskritische Netzwerkeffekte generieren und sich damit langfristig durchsetzen können.“

OEMs und Mobilitätsanbieter ringen um den Kunden

In der Gesamtschau liegt die alte Auto-Welt bei den neuen Mobilitätsthemen noch vorne: Daimler und BMW rangieren bei der Servicestärke im CAM-Index bei 700 Punkten. Mit größerem Abstand reihen sich mit Didi Chuxing und Uber bereits zwei neue Mobility-Provider auf Platz drei und vier ein, es folgen Volkswagen, Ford und die Deutsche Bahn im Bereich der High Performer.

Noch in die Top Ten schafft es Google-Mutter Alphabet, die gleichzeitig das Feld der Medium Performer anführt. In der Gesamtwertung eher abgeschlagen sind einige asiatische Hersteller, die sich nur bei wenigen Dienstleistungen behaupten können. „Nach dem Hype um die neue Mobilität wird eine Phase der Marktkonsolidierung folgen, an deren Ende nur wenige kommerzielle Dienste überleben werden“, prognostiziert CAM-Experte Stefan Bratzel.

Der Mobility Services Report 2019 wird am 12. November 2019 im Rahmen des Mobility Circles im Curio-Haus in Hamburg offiziell vorgestellt. Titelfoto: Bosch

„Eine Alternative muss mehr Spaß machen als das eigene Auto“

Wie könnte sich die Mobilität in Städten wandeln? Interview mit dem Mobilitätsberater Peter Löck, der an der Podiumsdiskussion bei der DMT Arena in Hannover teilnimmt.

DMT: Was muss sich ändern, damit sich das Mobilitätsverhalten der Menschen ändert?

Löck: Vorweg: Das Auto hat seinen Platz in der Mobilität der Zukunft. Es gehört nicht ohne Grund zu den erfolgreichsten Produkten des letzten Jahrhunderts. Es hat sich nicht nur technisch weit entwickelt, sondern vermittelt auch Rückzug, Status und Freiheit.
Der entscheidende Schritt in Richtung Verkehrswende ist die Abkehr vom individuellen Personenverkehr. Dennoch ist die Mobilität ein menschliches Grundbedürfnis und eine wirtschaftliche Notwendigkeit, Verbote bringen da wenig. Besser als Wegnehmen ist das bessere Angebot – fragen Sie meine Kinder.
Eine Alternative muss mehr Spaß machen, als der Besitz eines eigenen Autos. Daran arbeite ich wie viele andere in meinem Startup. Es muss einfacher sein, auf die App zu klicken als den Autoschlüssel zu schnappen. Es muss billiger sein, als der teure Unterhalt eines eigenen Autos. Es muss schneller sein, als im Stau zu stehen. Es muss stressfreier sein, als Parkplatzsuche.

„Es muss einfacher sein, auf die App zu klicken als den Autoschlüssel zu schnappen“

Dank der digitalen Transformation können wir einfachen Zugang zu verschiedenen Verkehrsangeboten ermöglichen. Dabei ist die größte Herausforderung den Flickenteppich der Verkehrsverbünde zu verknüpfen und Konkurrenten zur Zusammenarbeit zu bewegen. Im Ergebnis komme ich ohne Auto besser von Tür zu Tür.
Neben der Entwicklung von Alternativen gehört auch die Vision dazu, Menschen ihren Raum zum Leben und Atmen zurückzugeben. Beispiele aus den Smart Cities Europas, wie Helsinki und Amsterdam zeigen uns den Weg zu einer lebenswerten Stadt.

Welche Antriebsform favorisieren Sie für die Zukunft – Elektro, Hybrid, Brennstoffzelle?

Erst einmal: Auch das „Wasserstoffauto“ ist ein Elektroauto mit Elektromotor und Akku. Der Wasserstoff ersetzt als Energieträger die größeren Akkus eines vollelektrischen Fahrzeugs. Die Frage nach Wasserstoff- oder Akku lässt sich nicht isoliert betrachten. Im Kontext der Energiewende ist die Technologie vorzuziehen, welche der Verwendung volatiler Energien aus Wind und Sonne am dienlichsten ist.

DMT Arena
Mobilitätsberater Peter Löck, Teilnehmer der Diskussionsrunde bei der DMT Arena. Foto: Löck


Mit Wasserstoff lässt sich in windigen oder sonnigen Zeiten gut Energie speichern. Aber durch die Umwandlung von Strom in Wasserstoff und Wasserstoff wieder in Strom treten so hohe Energieverluste auf, dass im besten Fall ein Viertel der ursprünglichen Energie auf der Straße landen. Für die Wasserstofftechnologie müsste man dreimal mehr Windräder bauen. Von den Synfuels wollen wir in diesem Zusammenhang gar nicht reden. Aus meiner Sicht hat die Brennstoffzelle im Straßenverkehr keine Chance mehr.

„Die Brennstoffzelle hat im Straßenverkehr keine Chance mehr“

Akkus haben einen wesentlich höheren Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent. Außerdem lässt sich Strom ausgezeichnet transportieren. Das Stromnetz ist schon da, wir können grundsätzlich überall laden und müssen nie wieder tanken. Im besten Fall laden wir bei Gelegenheit, immer wenn der Wagen steht, bei der Arbeit, zu Hause, während des Einkaufens.
Aber zurück zur Energiewende. Technisch können Elektroautos nicht nur Energie aus dem Netz aufnehmen, sondern auch abgeben und damit der Stabilität der Netze dienlich sein. In Fachkreisen spricht man von bidirektionalem Laden oder auch V2G (Vehicle to Grid). Das macht die „Akkus auf Rädern“ perspektivisch zur besten Alternative. Die Akkutechnologie schreitet voran. Energiedichte und Ladezeiten haben sich so verbessert, dass auch der Einsatz im Schwerlastbereich realistisch ist.
Der Hybrid schleppt weiter den Verbrenner mit sich herum. Die Oxidation von Kohlenstoff müssten wir eigentlich schon gestern beendet haben, wenn wir das Klima des Planeten noch retten wollen. Deswegen und weil es inzwischen bessere Antriebe gibt, ist der Hybrid keine sinnvolle Option.

Wie wird sich die Mobilität in der Stadt verändern? Und wie die Stadt?

Das haben wir selbst in der Hand. Ich habe da eine Karikatur im Kopf, wo Straßen als unüberwindbare Schluchten dargestellt sind. Wir haben zu lange Straßen für Autos gebaut und Städte um die Straßen herum. Das es auch besser geht, zeigt Oslo, wo öffentliche Parkplätze durch Blumen und Bänke ersetzt werden. Mich überzeugt dieser skandinavische Pragmatismus: „Ohne Parkplatz erreiche ich mein Ziel in der Stadt nicht, also fahre ich anders hin“. Schön ist auch das Beispiel Paris, wo entlang der Seine wieder Fußgänger flanieren und das Leben blüht.

DMT Arena
Straßen als unüberwindbare Schluchten.
Picture by Karl Jilg/Swedish Road Administration


Was in den suburbanen Räumen schwer umzusetzen ist, wie zum Beispiel funktionierender öffentlicher Nahverkehr mit vielen Haltestellen und kurzer Taktung und Sharing-Modelle mit unterschiedlichen Fahrzeugen, nimmt in den Zentren seinen Anfang. Stellen Sie sich vor, wie viel Flächen für Grünanlagen, aber auch Geschäftsmeilen frei werden, wenn der Individualverkehr kein Hindernis mehr ist.

Halten Sie die E-Scooter in der City für einen Gewinn?

Ha, lacht: Ich habe in Klagenfurt einen E-Scooter ausprobiert, macht Laune! Aber im Ernst: Ja und nein. In der Stadt von heute wirkt Mikromobilität als zusätzliche Belastung, weil zusätzlicher Fahr- und Parkraum beansprucht wird. In offenen Anlagen ohne Autoverkehr kann man aber jetzt schon sehen, wie städtische Mobilität in Zukunft aussehen kann. Nicht die E-Scooter sind das Problem, sondern die Autos, denen der Großteil der Straße zum Fahren und Parken eingeräumt wird.
Die E-Scooter sind vergleichbar zum Carsharing erst ein Gewinn, wenn der kritische Punkt überschritten wird, an dem weniger eigene Autos in den Verkehr gebracht werden.

Wird der Pkw seinen Status als „Liebling der Deutschen“ behalten?

Natürlich ist ein Strich-Achter (Mercedes Benz /8) von außergewöhnlicher Schönheit, aber ich muss damit ja nicht jeden Tag zur Arbeit fahren. 47 Millionen Pkw auf deutschen Straßen sind einfach zu viel. Die kommenden Angebote von Byton und Co. zeigen das Fahrzeug an sich als reine Plattform für digitale Personifizierung. Ihr Smartphone kann ja auch das gleiche Modell sein wie meins, die Apps machen den Unterschied. Die Autos werden austauschbar, wir werden sie uns im Alltag teilen und damit in der Lage sein, höherwertige Modelle zu benutzen. Status ist dann das Premium-Abo.

Vielen Dank für das Gespräch

Mehr über die DMT Arena am 14. November im HCC erfahren Sie hier. Die Teilnahme ist kostenlos

Zur Anmeldung geht´s hier.

DMT Arena: Wem gehört die Stadt?

Vortrag und Diskussionsrunde um die urbane Mobilität am 14. November im HCC in Hannover. Keynote-Speaker Prof. Dr. Stefan Bratzel.

Am 14. November findet im Hannover Congress Centrum (HCC) die DMT Arena statt. Im Rahmen dieser Abendveranstaltung werden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nicht nur über wichtige Fragen diskutieren, vor denen die individuelle Mobilität heute und morgen steht, sondern sie werden auch den Gästen Rede und Antwort stehen.

Prof. Dr. Stefan Bratzel
Prof. Dr. Stefan Bratzel. Foto: CAM

Keynote-Speaker der Veranstaltung ist Professor Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach. Das CAM ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung sowie für strategische Beratung an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach. Zudem ist Prof. Dr. Stefan Bratzel als sachkundiger Kommentator zu Mobilitätsfragen bei ARD und ZDF sowie anderen Sendern bekannt.

Professor Bratzel wird zum Thema „Szenen einer mobilen Zukunft“ sprechen. In der anschließenden Podiumsdiskussion werden sich unter anderem Dr. Stefan Birkner, Fraktionsvorsitzender FDP Niedersachsen und ehemaliger Umweltminister sowie der Mobilitätsberater Peter Löck mit den Fragen rund um das Thema „Wem gehört die Stadt“ beschäftigen.

In der Podiumsdiskussion geht es unter anderem die Frage, wie realistisch die Forderung nach einer autofreien Innenstadt bis 2030 in Hannover ist, die von den Grünen erhoben wurde.

Ein weiterer Diskussionsthema ist die verwandte Frage: Wie wird sich Mobilität wandeln?: Sind Elektroautos den Verbrennern bei der Umweltbilanz überlegen? Was ist die richtige Strategie für mich?

Diskutieren Sie mit!

Für die DMT Arena am 14. November um 18 Uhr im HCC können Sie sich hier anmelden.

Der Eintritt ist kostenfrei

Lastenrad Ca Go Bike: Die nächste Stufe des Cargorads

Das Lastenrad könnte helfen, die Innenstädte zu entlasten. Ein Hersteller hat nun ein Rad entwickelt, das einen höheren Reifegrad erreicht.

Mobilität zu verändern wird nicht in allen Bereichen gleichzeitig funktionieren. Auf dem Land dürfte das Auto noch längere Zeit das zentrale Verkehrsmittel bleiben, während alternative Konzepte in der Stadt eine bessere Chance zur Umsetzung haben werden. Diese den Bürgern nahezubringen beginnen immer mehr Kommunen.

So gibt es im Zentrum der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) in diesem Jahr das Zufußgehen. Vom 16. bis 22. September zeigen 73 deutsche Kommunen, wie Fußverkehr und nachhaltige Mobilität in der Praxis funktionieren. Unter anderem wird in Baesweiler, Kassel, Herne und Weimar die Wartezeit an Fußgängerampeln durch Quizfragen verkürzt, in anderen Städten können sich Passanten bei „Zebrastreifen-Aktionen“ im Stil des berühmten Beatles-Plattencover „Abbey Road“ fotografieren lassen.

Ca Go Bike: Start im Frühjahr 2020

Aber auch andere Verkehrsmittel sind seit vielen Jahren bewährt und lassen sich ausbauen. So sieht man im europäischen Ausland schon jede Menge Lastenräder, die nicht nur dazu dienen, Lasten zu transportieren, sondern auch zum Transporter der Kinder. Hierzulande gibt es zwar auch schon einige Modelle, doch in der breiten Masse sind sie noch nicht zu erblicken.

Dabei werden die Konzepte innovativ weiterentwickelt. Ca Go heißt eine neue Lastenradmarke aus Deutschland, die ab Frühjahr 2020 ihr Erstlingswerk auf den Markt bringen wird. Das Ca-Go-Bike bietet in Hinblick auf Ausstattung, Technik und Clever-Lösungen einen deutlich höheren Reifegrad als viele derzeit übliche Cargoräder.

Lastenrad
Die EPP-Cargobox lässt sich mit entsprechendem Deckel wasserdicht verschließen. Fotos: Ca Go

Ins Leben gerufen wurde die neue Marke von Franc Arnold, der bereits Anfang der Nullerjahre den Zubehörhersteller Ergon für ergonomische Fahrradkomponenten gegründet hat. An der Entwicklung seines neues E-Lastenrads waren Ingenieure der Auto- und Zweiradindustrie beteiligt.

Transportbox nicht aus Holz

Wichtigstes Element des 2,70 Meter langen und 70 Zentimeter breiten Long-John-Modells ist eine aus leichtem und stabilem Kunststoffschaum EPP gefertigte Transportbox. Diese bietet einen erhöhten Aufprallschutz, denn anders als etwa Holzboxen ist sie nachgiebig, crash-absorbierend und splitterfrei. Der Sicherheit der Insassen zuträglich sind zwei ergonomische Einzelsitze mit höhenverstellbaren Kopfstützen, Fünf-Punkt-Sicherheitsgurten mit Magnetverschlüssen und sogar Isofix-Halterungen. Letztere erlauben die sichere Befestigung von Babyschalen. Die hohe Schulterlinie der Box verhindert zudem, dass Kinder ihre Arme nach außen lehnen.

Alternativ lassen sich die Sitze ohne lästige Montagearbeit nach oben klappen und geben damit den Platz frei für mehr Gepäck. 200 Liter fasst die Box, die sich mit einem dazu passenden Deckel sogar wasserdicht verschließen lässt. Das zulässige Gesamtgewicht des knapp über 40 Kilogramm schweren Rads soll bei 250 Kilogramm liegen. Den Transportalltag erleichtern optionale Lösungen wie Gepäcknetze oder ein abschließbarer Deckel.

Zwei 625-Wh-Akkus an Bord

Beim Antrieb kommt der erst kürzlich eingeführte Cargo-Line-Mittelmotor von Bosch zum Einsatz, der sich mit bis zu zwei 625-Wh-Akkus kombinieren lässt. Im Doppelpack sind die vor Stößen in einer Art Tresor unter der Cargobox gesicherten Batterien reichweitentechnisch über jeden Zweifel erhaben. Kombiniert wird der stellenweise in EPP-Schaum gekapselte E-Motor mit einem leisen und sauberen Riemenantrieb sowie einer stufenlosen Enviolo-Nabenschaltung. Auch bei den anderen Komponenten wie den Magura-Scheibenbremsen, hinten mit 4-Kolben-Sattel, oder der Supernova-Beleuchtung überzeugt das Ca Go. Zudem gibt es SKS-Schutzbleche, eine Seilzuglenkung mit Servofunktion und eine Federgabel fürs Vorderrad.

Angesichts des gehobenen Ausstattungsniveaus wird auch der Preis hoch ausfallen. Rund 5.500 Euro dürfte die Basisversion kosten. Das Ca Go lässt sich ab Anfang Oktober online vorbestellen. Im Frühjahr 2020 soll es dann in Deutschland offiziell auf den Markt kommen. HM/SP-X