Kreisverkehr Arc de triomphe

Die ungewöhnlichsten Kreisverkehre

117 Fußballfelder passen in den größten Kreisverkehr der Welt. Der älteste befindet sich in Deutschland. Hier kommt ein wenig Angeberwissen.

Manch einer fährt sie gerne, andere sind nur genervt. Fahrschülern treiben sie Schweißperlen auf die Stirn und deutsche Urlauber schlagen im Ausland nicht selten die Hände über dem Kopf zusammen: Kreisverkehre kommen in den verschiedensten Formen vor. Beim spanischen Autobauer Seat hat man sich die kuriosesten Kreisel auf dem einmal Planeten genauer angeschaut und in bunten Grafiken festgehalten.

Grafiken: Seat

Der Größte: Persiaran Sultan Salahuddin Abdul Aziz Shah (Putrajaya, Malaysia)

Noch recht neu und vielleicht auch mit dem längsten Namen versehen, ist der Persiaran Sultan Salahuddin Abdul Aziz Shah in Malaysia der größte Kreisverkehr der Welt. Die 3,5 Kilometer lange Rundstrecke umschließt eine Fläche von knapp 839.000 Quadratmetern, also etwa 117 Fußballfelder – genug Raum für ein Luxushotel, eine Parkanlage und eine Königsresidenz. Die Stadt Putrajaya liegt wenige Kilometer südlich der Hauptstadt und Millionenmetropole Kuala Lumpur, wurde am Reißbrett entworfen und ist erst 26 Jahre alt. Anlass ihres Baus war der Wunsch, den Regierungssitz aus der überfüllten Hauptstadt zu verlagern. Benannt ist der Kreisverkehr nach Salahuddin Abdul Aziz, dem einstigen Sultan des Bundesstaates Selangor und späteren König von Malaysia.

Der Älteste: Brautwiesenplatz (Görlitz, Deutschland)

Nach seinem Umbau und der Eröffnung für den Straßenverkehr im Jahr 1899 gilt der Brautwiesenplatz im westlichen Teil der sächsischen Stadt als der erste moderne Kreisel für motorisierten Verkehr der Welt – das sagen auf jeden Fall die Menschen in Görlitz. Für einige Jahrzehnte durchschnitten die Gleise der Straßenbahn den Platz, seit 1986 gibt es nur noch eine kreisrunde Fahrbahn mit insgesamt sechs Zu- und Abfahrten. Zwei davon gehören zu der in Nord-/Süd-Richtung verlaufenden B99, die Görlitz mit Zittau verbindet und 36 Kilometer lang ist.

Der Komplizierteste: Der „Magic Roundabout“ in Swindon (England)

Fünf kleine Kreisel mit Verkehr im Uhrzeigersinn, die um einen großen Kreisverkehr herum angeordnet sind, der die Fahrzeuge in entgegengesetzter Fahrtrichtung weiterschickt – darauf muss man erstmal kommen. Wer den „Magic Roundabout“ im englischen Swindon erstmals nutzen will, sollte die geplante Route zuvor im Kopf durchspielen. Als das Bauwerk 1972 eröffnet wurde, standen auf den fünf Inseln der kleinen Kreisel zunächst Polizisten, um verwirrten Verkehrsteilnehmern aus dem Wirrwarr zu helfen. Doch letztlich erfüllt es seinen Zweck: Der Verkehr fließt seitdem besser und die Unfallzahlen sind ebenfalls stark gesunken.

Der Chaotischste: Place Charles-de-Gaulle (Paris, Frankreich)

Dass Chaos auch bei einer ganz einfachen Grundordnung entstehen kann, beweist der Kreisverkehr um den Triumphbogen in Paris, die Place Charles-de-Gaulle. Hier treffen nicht weniger als zwölf große Straßen sternförmig aufeinander und die Einfahrenden haben entgegen der üblichen Regeln Vorfahrt. Zudem gibt es in dem Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 240 Metern keine Markierungen, dafür aber viel unübersichtliches Gedrängel, in dem die Fahrzeuge regelmäßig im rechten Winkel zueinander stehen. Alles zusammen verlangt insbesondere unerfahrenen Paris-Reisenden viel Geduld und Nerven ab.

Der Eckigste: Circular Road/Maraval Road/Queen’s Park East/Queen’s Park West (Port of Spain, Trinidad und Tobago)

Um den Titel für den längsten Kreisverkehr der Welt buhlte zeitweise auch offiziell die Hauptstadt des karibischen Inselstaates Trinidad und Tobago. Tatsächlich ist die in nur eine Richtung befahrbare Rundstrecke um die zentral gelegene Grünanlage „Queen’s Park Savannah“ mit knapp 3,9 Kilometern definitiv länger als der offizielle Rekordhalter im malaysischen Putrajaya. Allerdings hat dieser Kreis fünf Ecken, die den Verkehr jeweils im 90-Grad-Winkel lenken. Also keine ganz runde Sache, aber ungewöhnlich genug für eine Erwähnung in dieser Liste.

Der Schwebende: Der Hovenring (Eindhoven, Niederlande)

Nur für Fahrräder: In den Niederlanden legen die Verkehrsplanenden traditionell großen Wert auf die Trennung von unmotorisiertem und motorisiertem Verkehr. An einer Kreuzung zwischen den Städten Eindhoven und Veldhoven lassen sie den Radverkehr seit 2012 dafür regelrecht abheben: Die Velofahrbahn mit ihren vier Rampen hängt an insgesamt 24 Seilen, die ein 70 Meter hoher Pylon in der Luft hält. Anfängliche Schwingungen bekam man mit speziellen Dämpfern in den Griff. Heute nutzen täglich rund 5.000 Fahrradfahrende den Hovenring, der bei Dunkelheit eindrucksvoll beleuchtet ist.

Der Umstrittenste: Der Geysir von Monheim am Rhein (Deutschland)

Es gibt Tage, da geht an diesem Kreisverkehr, der Rheinpromenade, Krischerstraße und Kapellenstraße verbindet, nichts mehr. Absichtlich, denn immer nach 64 Sonnenstunden schalten die Ampeln seit 2020 auf Rot und aus der Mitte des Kreisels schießt eine zwölf Meter hohe Wasserfontäne. Der „Monheimer Geysir“ war allerdings schon berühmt, bevor er gebaut war. Einigen waren die 600.000 Euro für den Bau sowie die Unterhaltskosten des Werkes von Künstler Thomas Stricker zu hoch; andere begrüßten seine Einzigartigkeit und sahen ihn als künftiges Wahrzeichen der Stadt. Das Medieninteresse ist weiterhin enorm, allerdings hat es der Kreisel auch in die Reihe „Realer Irrsinn“ der Satire-Sendung extra3 geschafft. Als besonderen Service bietet die Stadt im Internet sogar eine Ausbruchsprognose und warnt bereits Tage zuvor, dass der Verkehr immer wieder für mehrere Minuten über drei bis vier Stunden gestoppt werden muss. Seat/NM/Titelfoto: Rodrigo Kugnharski

E-Bikes 2020

E-Bikes 2020: Frischer Schwung für die E-Mobilität

E‑Bikes werden stetig weiter verbessert. Kombiniert mit einem wachsenden Zubehörmarkt bekommt die Elektromobilität 2020 weiteren Schwung.

Die steigenden Anforderungen an E‑Bikes bedingen auch stetige Verbesserungen bei der Technik. Das gilt auch für das kommende Modelljahr. Hier ein kompakter Überblick über einige Neuheiten bei den E-Bikes 2020.

Der Berliner Antriebsspezialist Brose erweitert für die kommende Saison seine Motorenpalette um die Modelle „Brose Drive C Mag“ und „Brose Drive T Mag“ (nur an Kompletträdern erhältlich). Durch die Fertigung im Magnesium-Druckgussverfahren sind die Motorgehäuse um 500 Gramm leichter und 15 Prozent kleiner als Gehäuse aus Aluminium. Lag der Fokus bislang auf der Herstellung von Motoren, bieten die Berliner zur nächsten Saison auch drei eigene Displays sowie einen 630-Wattstunden-Akku an. Das sogenannte „Brose Drive System“ (nur an Kompletträdern erhältlich) soll das Fahrerlebnis optimieren und auch den Service vereinfachen.

E-BIkes 2020
Das „Superdelite GT Rohloff HS mit GX-Option“ ist die neueste Version des erfolgreichen Delite von Hersteller Riese & Müller. Es ist bei Bedarf auch in der schnellen Klasse unterwegs. Foto: pd-f/Riese & Müller

Carbonräder und pannensichere Reifen

Für die neuen Mittelmotoren von Bosch passend bietet Riemenantriebs-Marktführer Gates neue Riemenscheiben-Spider an, passend für alle üblichen Nabenschaltungen. Mit dem neuen Carbon-Laufradsatz „Synthesis E‑Bike“ (ab 1.699 Euro) geht Komponentenspezialist Crankbrothers auf die wachsenden Bedürfnisse von E‑Mountainbikern ein. Die Laufräder verfügen über stärker ausgeführte Felgen, dickere Speichen und einen Stahlfreilaufkörper. Reifenspezialist Schwalbe hat mit dem „Marathon E‑Plus“ (44,90 Euro) einen pannensicheren E‑Bike-Reifen neu im Programm. Neben einer speziellen Gummimischung wurden die Seitenwände verstärkt, was den Reifen mehr Tragfähigkeit und Lebensdauer verleiht.

E‑Bikes fürs Land

E-Bikes 2020
Ein Touren-E-Bike mit Schutzblechen, Gepäckträger, 12-Gangschaltung und Lichtanlage ist das „Goroc 2“ von Flyer. Den menschlichen Antrieb unterstützt der Panasonic-Mittelmotor Ultimate GX. Ein Bikekonzept für Alltag und für Touren. Foto: pd-f/Flyer

Ein Touren-E‑Bike mit Mountainbike-Genen präsentiert E‑Bike-Spezialist Flyer mit seiner neuen Goroc-Serie. Schutzbleche, Lichtanlage und Gepäckträger gehören dabei zur Komplettausstattung, die Rahmen basieren auf der Geometrie der Geländeräder. Ein Beispiel ist das Hardtail „Goroc 2“ (3.799 Euro) mit Panasonic-Mittelmotor und teilintegriertem 630-Wattstunden-Akku.

Eine neue Generation seines beliebten Tourenrades Delite stellt Riese & Müller mit dem „Superdelite GT Rohloff HS mit GX-Option“ (8.698 Euro) vor. Das geländetaugliche S-Pedelec kommt mit einem Mittelmotor von Bosch (bis 45 km/h), einer 140-Millimeter-Federgabel, Vario-Sattelstütze, Brems- und Fernlicht, Doppel-Akku, gefedertem Gepäckträger und optional ABS. Die 14 Gänge werden elektronisch am Hinterrad geschaltet.

„Erst schalten, dann verstärken“ heißt es hingegen beim „Code“ von MTB Cycletech (ab 5.599 Euro). Die wahlweise neun oder zwölf Gänge der Zentralgetriebeschaltung „C‑Linie“ von Pinion werden hier kombiniert mit dem Hinterradnabenmotor von Neodrives. Das minimiere den Antriebsverschleiß gegenüber einem Mittelmotor. Das sportliche E‑Bike rollt auf 29-Zoll-Reifen und hat einen integrierten Akku mit 650 Wattstunden.

E-Bikes 2020
E-Bike-Antriebshersteller Brose bringt mit dem „Brose Drive System“ ein Kommplettsystem aus Akku, Antrieb und Display auf den Markt. Abnehmer sind vor allem die Hersteller von E-Bikes. Foto: pd-f/Brose

E-Bikes für die Stadt

Für den urbanen Großstadtpendler hat der US-amerikanische Hersteller Montague das „Electric M‑E1“ (2.999 Euro) entwickelt. Der Rahmen des 28-Zoll-Tiefeinsteigers kann in der Mitte geteilt werden, was die Radmitnahme im Zug oder das Abstellen im Hausflur vereinfacht. Angetrieben wird das faltbare Rad von einem Shimano-Mittelmotor. Auf 20-Zoll-Räder setzt hingegen Flyer beim faltbaren „Upstreet 2“ (ab 3.799 Euro) mit Bosch-Motor und integriertem Akku. Zum Transport, etwa im Wohnmobil, oder Verstauen lässt sich auch hier der Rahmen in der Mitte falten und der Vorbau sowie die Sattelstütze einklappen. Für mehr Sichtbarkeit sorgt die wasserfeste Lenkertasche „E‑Glow“ (99,99 Euro) von Ortlieb mithilfe eines integrierten LED-Streifen. Die Tasche bietet zudem zwei weitere Flaschenhalter-Montagemöglichkeiten. pd-f/Titelfoto: pd-f/Brose

48 elektrische Busse für die Stadt Hannover

Der Verkehrsbetrieb der Stadt bestellt 48 eCitaro bei Mercedes-Benz. Innerhalb von 5 Jahren sollen alle Busse elektrisch fahren.

Viele große Kommunen kämpfen gegen schlechte Luft und gegen drohende Fahrverbote. Ein Mittel dagegen ist es, den öffentlichen Nahverkehr sauberer zu machen, was vor allem bedeutet, die Diesel betriebenen durch elektrische Busse zu ersetzen. Die niedersächsische Hauptstadt Hannover macht nun einen großen Schritt in diese Richtung. Die zuständigen Verkehrsbetriebe haben nun 48 elektrische Busse von Mercedes-Benz bestellt.

Die ersten bereits bestellten vier eCitaro werden noch in diesem Jahr geliefert. Die Niederflur-Stadtbusse verfügen jeweils über zehn Hochvolt-Batteriebaugruppen mit einer Gesamtkapazität von 243 kWh. Zusätzlich verfügen sie über einen Pantografen auf dem Dach für Zwischenladungen an den Endhaltestellen der jeweiligen Linien.

In welchem Zeitraum stellt Hannover um?

Die hannoverschen Verkehrsbetriebe ÜSTRA betreiben mit 331 Stadtbahnen, 141 Omnibussen und vier elektrisch angetriebenen Schiffen den öffentlichen Personennahverkehr in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die Omnibusse legen auf 38 Linien mit 672 Haltestellen im Jahr rund zwölf Millionen Kilometer zurück.

Das Unternehmen setzt auf emissionsfreie Mobilität und stellt den Busbetrieb in der Innenstadt innerhalb von nur fünf Jahren komplett auf reinen Elektroantrieb um. Damit können im Jahr rund 3,8 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Die Investitionen für diese Zukunftsoffensive E-Bus belaufen sich auf etwa 53 Millionen Euro.

Fahrgäste profitieren bei den neuen elektrischen Bussen von einer Kassettenrampe als Einstiegshilfe für mobilitätseingeschränkte Passagiere, von USB-Steckdosen für mitgebrachte Endgeräte sowie einem Infotainmentsystem mit TFT-Monitoren. HM/Foto: Daimler