enercity, Laden, Elektromobilität

Superschnelles Laden mit bis zu 350 kW

Der Energieversorger enecity hat Hannovers erste Ultra-Schnellladesäule eröffnet – und weitere sollen folgen.

enercity hat nah an der Autobahn A2 und direkt an der B6 ist im Norden Hannovers einen Ladepark mit vier leistungsstarken Gleichstrom-Schnellladesäulen und weiteren sechs 22-kW-Ladepunkten eröffnet. Der Ladepark an der Finca + Bar Celona Hannover an der Garbsener Landstraße 25 in Hannover-Marienwerder gehört mit den Schnellladesäulen und dem Enercon-Steuerungssystem E-Charger 600 mit modulierbarer Ladekapazität von bis zu 350 kW zu den leistungsfähigsten in Deutschland. Er bietet 100 Prozent Ökostrom, wie alle Ladestationen von enercity.

Zehn Ladesäulen insgesamt

An insgesamt zehn Ladepunkten können E-Mobilisten bei einem Restaurantbesuch ihre E-Fahrzeuge laden. Die vier Schnellladesäulen werden in Kürze auf 350 kW Ladeleistung ertüchtigt – vorläufig haben drei davon noch max.150 kW Leistung. Mit seiner Ladeinfrastruktur wird der Ladepark insbesondere den hohen Ansprüchen des DC-Ladens von Fernreisenden gerecht. Mit 350 kW Ladeleistung kann man in etwa 10 Minuten Strom für 400 Kilometer tanken.

Die Ladestationen sind dabei für alle Ladekartenanbieter offen. Bei diesen mit EnerCharge weiterentwickelten Schnellladesäulen lässt sich zusätzlich die einfache Bank- und Kreditkarten-Direktbezahlfunktion ohne irgendeine Vorabregistrierung nutzen. Vom 1. August bis zum 31. Oktober gewährt enercity einen Sonderpreis von 0,29 Euro pro Kilowattstunde. Aktuell ist ein weiterer Ladepark in Oldenburg in Bau, weitere Projekte folgen sukzessive. HM/Titelfoto: enercity/Martin Bargiel

dmt akademie

dmt Akademie feiert Premiere

Die dmt Akademie ist mit ihrem ersten Webinar erfolgreich gestartet. Die Experten wissen die Möglichkeiten der Webinar-Plattform gut einzusetzen.

Geballtes Expertenwissen zu den Themen Elektroautos, Energie und Umweltschutz  konnten die Teilnehmer des ersten Webinars der dmt Akademie erwarten. „Strom kommt bekanntlich nicht aus der Steckdose und gerade bei Ladestationen ist es nicht direkt zu sehen, ob grüner Strom angeboten wird“, beginnt Mobilitätsberaterin Julia Maulhardt den großen Themenkomplex „Ladeinfrastruktur“. Gemeinsam mit Markus Emmert, Wissenschaftlicher Beirat des Bundesverband eMobilität (BEM) und Mobilitätsberater Peter Löck ist sie auf dem Bildschirm zu sehen, die Teilnehmer können im von der Akademie genutzten Webinar-Tool „Edudip“ im Chat ihre Fragen loswerden, die von Moderator Emmert gesammelt werden.

Mehr als 50% grüner Strom

Aus 45 Minuten Vortrag besteht das Basis-Seminar „E-Mobilität Basics„, das ab sofort von DMT und dem BEM angeboten wird. „Es wird immer gefragt, ob es denn überhaupt genug Strom gibt, um mehr E-Autos zu versorgen“, klärt Maulhardt weiter auf. „Nehmen wir an etwas mehr als 47.000.000 E-Autos fahren je 13.000 Kilometer im Jahr, verbrauchen 20 Kwh pro 100 Kilometer. Dann sind wir bei 122 Terawattstunden“, rechnet die Expertin vor. „Das entspräche einem Plus von 23 Prozent zu unserem jetzigen Netto-Verbrauch.“ Doch könnte diese Menge locker aufgefangen werden durch die Energie, die derzeit von Deutschland aufgrund von Überproduktion ins Ausland exportiert wird. „Die Anteile an grünem Strom steigen außerdem, wir sind mittlerweile über 50 Prozent“, fährt Julia Mauhardt fort und zeigt per Mauszeiger auf einer übersichtlichen Grafik, wie sich die Anteile an grünem Strom entwickelt haben. Die beiden Berater gehen während des Seminars noch deutlich mehr ins Detail.

Die Abfrage der Zuhörer zu Beginn zeigt: An verschiedensten Ecken gibt es Unklarheiten in Sachen E-Mobilität.

Doch natürlich dreht sich der Vortrag auch um die Elektroautos an sich. Ein Gegenargument, das in Diskussionen gerne verwendet wird, ist die vermeintliche Brandgefahr, doch hier will Peter Löck aufräumen: „Auf ein brennendes Elektroauto kommen vier brennende Verbrenner“, sagt er. „Hinzu kommt, dass Elektroautos langsam und kontrolliert abbrennen. Das einzige, was wirklich problematisch ist, ist dass die Autos sehr lange brennen, wenn es mal dazu kommt.“

Gelungene Premiere

Maulhardt und Löck umreißen im Seminar sämtliche Themen rund um das Elektroauto, dazu gehören auch die Rechte, die mit einem E-Kennzeichen einher gehen und sie vergleichen die Kosten eines Golf TDI mit einem e-Golf. „In der Anschaffung teurer, insgesamt ist der e-Golf aber deutlich günstiger“, zieht Maulhardt nach Heranziehen einer entsprechenden Grafik Bilanz.

Dann sind die Zuhörer dran und können weitere 45 Minuten lang ihre Fragen stellen. Da geht es um Fuhrparks, es gibt detaillierte Nachfragen zu den vorgestellten Grafiken und auch die allgemeine Meinung, die Löck und Maulhardt von Hybriden haben, wird erfragt.

Mit der dmt Akademie will die DMT Events Gmbh & Co KG gemeinsam mit dem Bundesverband für Elektromobilität (BEM) und selbstständigen Mobilitätsberatern für Aufklärung und Schulung in Sachen Elektromobilität sorgen. Das Basics-Seminar soll schon in Kürze wieder angeboten werden, hinzu kommen danach acht weitere Vertiefungskurse, die einzelne Themen rund um das Elektroauto genauer beleuchten. Die Kurse sind sowohl für E-Auto-Anfänger gedacht als auch für Personen, die sich beruflich mit der Thematik auskennen müssen. NMA

PwC-Studie zu E-Autos weltweit: Der Boom hält an

Die exponentiell wachsende Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen auf dem globalen Markt hält an. Das zeigt eine PwC-Studie zu E-Autos.

In einer Studie erfasst die Unternehmensberatung PwC das weltweite Wachstum bei E-Autos und Hybriden auf Basis von Zulassungszahlen in den wichtigsten globalen Automärkten. Elektrifizierte Autos sind dabei mit einer Wachstumsrate von insgesamt 68,4 Prozent (694.494 verkaufte Einheiten in der ersten Jahreshälfte 2019) eines der wenigen stark wachsenden Segmente des globalen Automobilmarkts.

Wie stark ist der Boom?

„Obwohl die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen für Elektrofahrzeuge nach wie vor groß sind und Vieles gegen ihren Erfolg zu sprechen scheint, erleben wir jährlich etwa eine Verdopplung des Absatzes“, sagt Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. Der Experte vergleicht diese exponentielle Entwicklung mit der berühmten Weizenkornlegende aus der Schachgeschichte – ein anschauliches Beispiel dafür, wie aus geringen Ausgangswerten durch Verdopplung des jeweils vorausgehenden Wertes rasch große Zahlen werden.

Eine ähnliche Dynamik, so Felix Kuhnert, könne man bei der Elektromobilität beobachten: „Nachdem die reinen Elektrofahrzeuge 2018 bei den Verkäufen erstmals die Millionenmarke knackten, rechnen wir mit einem Wachstum um mehr als das Doppelte – auf schätzungsweise 2,3 Millionen –verkauften Einheiten bis zum Jahresende 2019.“

Wie dynamisch sind die Top-5-Märkte in der EU?

Die europäischen Top-5-Märkte Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien zeigten laut der PwC-Studie zu E-Autos im ersten Halbjahr 2019 ein anhaltendes Wachstum von 34,6 Prozent (411.801 Einheiten) für elektrische Fahrzeuge, trotz zum Teil erheblicher Rückgänge der Gesamtmärkte.

Dabei legten die batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge am stärksten zu (72,1 Prozent Wachstum im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018). Bei den Plug-in-Hybriden hingegen hält die Stagnation an. Ihre Verkaufszahlen sanken im selben Zeitraum um 9 Prozent. „Dies liegt an der immer noch mangelnden Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge“, sagt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst bei PwC Autofacts.

Hybridfahrzeuge ohne externe Lademöglichkeit legten im ersten Halbjahr 2019 ebenfalls weiter zu, und zwar um 37,1 Prozent (291.745 verkaufte Einheiten). „Sie entwickeln sich bei den High-Tech-Verbrennern zum neuen Standard“, so Experte Stürmer.

Wie sieht es in Deutschland aus?

In Deutschland sind im ersten Halbjahr 2019 mehr als 30.000 batterieelektrisch betriebene Autos verkauft worden – und damit bereits fast genauso viele wie im gesamten Jahr 2018 (34.328). Die PwC-Experten halten hierzulande – nach konservativer Schätzung – 60.000 verkaufte Einheiten zum Jahresende 2019 für realistisch. Sie gehen sogar von Wachstumsraten um die 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

Dominanz der „Stromer“ in China

China, weiterhin der weltweit führende Markt für E-Autos und leichte Nutzfahrzeuge mit Batterieantrieb, verzeichnete laut der PwC-Studie zwischen Januar und Juni 2019 eine Wachstumsrate von insgesamt 45,7 Prozent (652.520 verkaufte Einheiten). Auffällig ist dabei die klare Dominanz der reinen „Stromer“. Sie legten um 68 Prozent zu, und die Plug-in-Hybride immerhin um 29,5 Prozent. Hybridautos hingegen verzeichneten einen leichten Rückgang um 1,4 Prozent.

„Betrachtet man die absoluten Verkaufszahlen, stellt man fest, dass die über 250 Hersteller selbst auf dem für E-Autos starken chinesischen Markt zusammengenommen nur etwa drei volle Fabriken wirtschaftlich betreiben könnten“, erläutert Christoph Stürmer. Eine Fabrik entspricht dabei rund 250.000 verkauften Einheiten.

„Insofern ist es nur mit den noch hohen direkten Subventionen zu erklären, dass sich viele Hersteller trotz großer Herausforderungen in das kommerzielle Abenteuer E-Autos stürzen und eine Wette auf weiter wachsende Nachfrage eingehen.“

In Japan ist der Toyota Prius der Renner bei den elektrifizierten Autos. Foto: Toyota

Wir sehen die Zahlen in Japan aus?

Verlässliche Verkaufszahlen für die hochtechnisierten asiatischen Länder Japan und Südkorea sind üblicherweise nur schwer erhältlich. Umso interessanter sind die Ergebnisse für E-Fahrzeuge aus diesen Ländern, die PwC im neuesten Report präsentieren kann. In Japan verkauften die Hersteller demnach im ersten Halbjahr 2019 insgesamt rund 2,75 Millionen Neufahrzeuge in allen Segmenten – davon waren allerdings nur etwa 11.000 batterieelektrische Autos, was lediglich etwa einem Drittel der Verkäufe in Deutschland entspricht.

Hybride für die Innenstädte

Hybride, insbesondere das Modell Prius von Toyota, gingen hingegen rund 600.000 Mal an Kunden. „Die Strategie zum Erreichen der Umweltziele in Japan besteht offensichtlich in der Hybridisierung des Autoverkehrs“, erklärt Felix Kuhnert von PwC. Dabei spiele der Stop-and-Go-Verkehr in den Innenstädten eine besonders große Rolle, wo Hybride ihre Stärken ausspielen.

Ein ganz anderes Bild zeigt sich laut PwC-Studie zu E-Autos in Südkorea: Von den zusammengenommen knapp 870.000 Neuzulassungen im ersten Halbjahr entfielen 19.786 auf batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge. Das entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent, und damit knapp doppelt so viel wie in den europäischen Top-5 Märkten.

Große Investitionen in Akkus geplant

Mit dem starken Wachstum der E-Autos steigt laut der PwC-Studie auch der Bedarf an Akkumulatoren. Die chinesische CATL-Gruppe, der weltweit größte Hersteller von Batteriezellen, kündigte deutlich größere Investitionen in das Produktions- und Forschungszentrum an, das bei Erfurt in Deutschland entstehen soll: Statt den ursprünglich genannten 240 Millionen Euro ist nun eine Summe von 1,8 Milliarden Euro vorgesehen. Ab 2026 sollen dort jährlich bis zu 60 oder sogar 100 Gigawattstunden (GWh) statt der zuvor angepeilten 14 GWh hergestellt werden.

Batterieproduktion: Standort Deutschland

Damit böte der Standort in Deutschland deutlich größere Kapazitäten als Teslas Gigafactory, die bislang 20 GWh pro Jahr produziert. „Die Batteriezellenfertigung ist ein wesentlicher Wachstumsfaktor für die Industrie insgesamt“, sagt PwC-Analyst Christoph Stürmer. Er ergänzt: „Bereits im ersten Halbjahr 2019 sind allein in batterie-elektrischen Fahrzeugen schätzungsweise knapp 28 Gigawattstunden Batteriekapazität verbaut worden.“ Bis zum Jahresende könne der Bedarf auf mehr als 90 Gigawattstunden ansteigen. „Ein enormer Investitionsbedarf, aber auch ein enormes Potenzial für lokale Standorte“, so Christoph Stürmer. HM/Foto: Nissan