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(Leider) überschaubares Interesse

Wen wundert es. Eigentlich dürfen wir wieder, nur wollen tun es noch nicht so viele. Vielleicht wieder German Angst? Mutig sind Veranstalter und auch erste Aussteller, die sich das Thema Präsenzmesse nicht kaputtmachen lassen und auf den Face-to-Face-Austausch mit dem Kunden nicht verzichten wollen. Auf jeden Fall bleibt die Hoffnung, dass der Mut belohnt wird und viele dem Beispiel folgen werden.

Wir haben uns auf der Automechanika und der Hypermotion vor Ort umgeschaut. Ein Vergleich mit Prä-Corona-Ausgaben der Messen verbietet sich. Trotz mäßiger Besucherbeteiligung sind die Aussteller wieder froh, sich und ihre Produkte präsentieren zu können. Wer auf Messen Geschäft machen will, der kann nicht nur auf online setzen. Daher sind die meisten froh, wieder starten zu können, so erfahren wir in vielen Gesprächen an den Messeständen über die Befindlichkeit der Aussteller. Sowohl Automechanika als auch Hypermotion haben sich als Hybridmesse aufgestellt und liefern ein umfangreiches Programm auch online, aber wir sind ja vor Ort. Also schauen wir uns um.

Ladetechnik gehört mittlerweile zur Automechanika. Wenn auch in geringer Menge. Fotos: Schulte

Die Automechanika begnügt sich in diesem Jahr mit einer Halle und ist nach wie vor dem ganz dem Thema Verbrennerservice verschrieben. Magere Ausbeute, aber zwei Ausnahmen haben wir gefunden: Die Werkstattausrüster von Autol gönnen sich einen zweiten Stand, auf dem Wallboxen und Ladesäulen angeboten werden.

Gute Konzepte

NrgKick vom österreichischen Anbieter Dinitech ist eine mobile Ladeeinheit mit Adapterset für alle gängigen Drehstromdosen. Damit kann man ohne Wallbox an 16 oder 32 Ampere Anschlüssen laden, sogar mit bis zu 22 KW. Eine gute Lösung für den Handwerker, der entweder in seiner Werkstatt Drehstrom hat oder auch auf der Baustelle nachladen will. Und die Ladeeinheit ist via App steuerbar.

Warum nicht das Wasser nutzen? Da gibt’s wenigstens keine Staus.

Mehr Interesse weckt bei uns die Hypermotion. Hier steht die Logistik im Vordergrund und zahlreiche interessante Produkte mit E-Antrieb sind ausgestellt. Onomotion bietet sein E-Cargobike mit Wetterschutz für den Transport auf der letzten Meile an. Die Containermodule sind flexibel und leicht austauschbar. Die Reichweite gibt der Hersteller mit 60 km an, die maximale Zuladung beträgt 200 Kilo. Vowag bietet ein Cargobike mit einer erlaubten Zuladung von 500 kg. Hier setzt man mit MacPherson-Federbeinen Teile aus dem Automobilsektor ein, um höhere Lasten zu erzielen.

Fahren ohne Stau

Der Manta5 Hydrofoiler ist ein echter Hingucker. Leider mangels Wasserstraße nicht gleich zu testen. Nach Herstellerangabe bis zu 22 km/h schnell – vergleichbar mit einem olympischen Einer-Ruderer. Und Stau ist nicht zu erwarten. Der ausgestellte GH ecarrier fällt natürlich gleich ins Auge.

Definitiv ein spannendes Konzept: Das Cargo-Bike von Vowag.

Das Zugfahrzeug kann mit mehreren Anhängern betrieben werden, die einen eigenen Antrieb besitzen und durch eine ausgeklügelte Scherenkupplung auch bremsen können, da alles Sensor gesteuert. Der eigentliche Clou besteht aber aus den Transportboxen deren unscheinbaren vier Ecken, die mit Informationen zur Ladung programmiert werden können. Damit liefert die ausstellende Heimat GmbH ein komplettes Logistikkonzept.

Unser Fazit: Es tut gut wieder auf Messen mit Menschen im Austausch zu sein und unerwartete Eindrücke mitnehmen zu können. Doch langfristig braucht es wieder mehr Besucherverkehr. Hoffen wir, dass Corona uns lässt. ES/Titelfoto: Eckhard Schulte

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