Die Kunden der Deutschen Bahn stellen dem Unternehmen ein „befriedigend“ aus. Kritik gibt es vor allem an zwei Punkten.
Die Bahn ist ein Dauerthema, wenn es darum geht, einen Verkehrsträger zu kritisieren. Zu spät, überfüllt, keine Netzanbindung – und dann noch die ständigen Preiserhöhungen. Im Wettbewerb mit dem Flugzeug gerät sie nicht selten ins Hintertreffen, zumal die Preise für Fernfahrten laut dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) um 3,3 Prozent gestiegen sind, während Inlandsflüge um 4,1 Prozent billiger wurden. Im Schnitt kosten 100 Kilometer Fahrt im Fernverkehr rund 12,50 Euro.
Doch das soll sich ja aufgrund der bald geringeren Mehrwertsteuer ändern, zumindest hat die Bahn auf die Preiserhöhung im Dezember verzichtet. Doch wie gut oder schlecht ist sie wirklich? Erwähnter VCD macht sich einmal im Jahr die Mühe, Kunden zu befragen und die Bahn in seinem VCD-Bahntest unter die Lupe zu nehmen.
Lob und Tadel
In diesem Jahr fiel das Urteil zweischneidig aus. Zum einen gibt es Lob vor allem für Klimaverträglichkeit, das unkomplizierte Buchen von Tickets sowie das hohe Sicherheitsgefühl auf Reisen. Auf der anderen Seite gab es Kritik über seitens der befragten Kunden vor allem an der Unpünktlichkeit und hohen Ticketpreisen. Eine Mehrheit der Kunden wünscht der Umfrage zufolge, dass Schülerinnen und Schüler auch über 14 Jahren, Auszubildende und Studierende, Rentner und Menschen mit Behinderungen nicht den vollen Preis für eine Fahrt im Fernverkehr zahlen müssen.
Philipp Kosok, VCD-Sprecher für Bahnverkehr: „Die Fahrgäste sind in wichtigen Punkten unzufrieden mit dem Angebot der Bahn. Die Deutsche Bahn und auch die Bundesregierung müssen sich anstrengen, um ihr selbst gestecktes Ziel zu erreichen, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln. Nur so kann es gelingen, Millionen Menschen, die heute mit dem Auto oder dem Flugzeug unterwegs sind, vom klimafreundlichen Reisen auf der Schiene zu überzeugen.“
Insgesamt stellen die Kunden der Deutschen Bahn dem
Verkehrsunternehmen die Note „befriedigend“ aus.
Neue Mobilitätsdienste: Die meisten Services finden sich bei den Fahrdienstvermittlungen, sagt eine neue Studie des CAM und carIT.
Geht es um moderne Mobilität innerhalb und außerhalb von Städten, dann haben sich in den vergangenen Jahren einige Mobilitätsdienste zu den althergebrachten (Bahn, Taxi, Auto, Fahrrad) addiert. Spätestens seit dem Streit um das Taximonopol mit Uber kennt man diese Alternativen, aber auch Carsharing ist mittlerweile weit verbreitet. Hinzu kommen Parkplatzdienste oder auch Mikromobilität wie Mieträder oder E-Roller.
Eine neue Studie hat diese Mobilitätsdienste nun untersucht. Auf diesem Markt sind Daimler und BMW führend, wie der neue Mobility Services Report (MSR) ausweist. In der erstmals erstellten Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach und der Fachzeitschrift „carIT“ erreichen die beiden Premium-OEMs, die seit diesem Jahr das Mobility-Joint-Venture „Your Now“ betreiben, in der Gesamtwertung die höchste Servicestärke. Dahinter folgen mit Didi Chuxing und Uber bereits zwei Mobility-Provider aus der neuen Big-Data-Welt.
Die meisten der 750 Mobilitätsdienste hat das CAM im Bereich Fahrdienstvermittlung identifiziert. Quelle: CAM
„Die ‚Mobility as a Service‘ beschreibt die Vision einer bruchlosen, hoch vernetzten Mobilitätskette über verschiedene Verkehrsträger hinweg“, so CAM-Direktor Stefan Bratzel, der am kommenden Donnerstag, 14. November, im Rahmen der DMT Arena über urbane Mobilität referiert. „Neue Mobilitätsoptionen wie Fahrdienste oder Carsharing werden zum zentralen Zukunftsfeld zahlreicher Player und verändern Geschäftsmodelle und Akteurshierarchien im neuen Mobilitätskosmos nachhaltig.“
Entwicklungstrends im Blick
Der nun erstmals herausgegebene Mobility Services Report
nimmt die Entwicklungstrends im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen in den
wichtigsten globalen Märkten in den Blick. Über 750 Services von 180 OEMs,
Digital-Playern und Mobility-Providern in den Bereichen Fahrdienstvermittlung,
Carsharing, Charging Services, Parkplatzdienste, intermodale Dienste und
Micromobility wurden mit in die Analyse mit einbezogen. Um die Stärke der
einzelnen Dienstleistungen ermitteln zu können, wurden Indikatoren wie Anzahl
der Kunden oder Flottengrößen herangezogen.
Die meisten Dienstleistungen finden sich in der
Uber-Domäne Fahrdienstvermittlung (266), es folgen mit deutlichem Abstand
Carsharing-Angebote (138), Charging- (125) und Parkplatzdienste (101) sowie
intermodale Services (62) und Dienste aus dem Bereich der Micromobility (43). „Momentan befinden wir uns noch auf dem Gipfel eines Hype
Cycles“, erklärt Autoexperte Bratzel. „Die Zahl der Services, die derzeit
hervorgebracht werden, ist zwar immens, doch nicht alle können am Ende erfolgreich
sein. Da wird momentan noch viel ins Blaue experimentiert.“
Didi und Uber stark bei Fahrdiensten
Der Schwerpunkt des diesjährigen Reports liegt auf dem Bereich Fahrdienstvermittlung. In Sachen Marktdominanz und -reife sind hier die beiden Mobility-Provider Didi Chuxing und Uber tonangebend. Didi vermittelt 30 Millionen Fahrten am Tag bei rund 550 Millionen Kunden und einem Marktanteil von 95 Prozent im Heimatmarkt China. Konkurrent Uber kommt auf rund 15 Millionen Fahrten täglich bei rund 93 Millionen Kunden und beherrscht 70 Prozent des US-Marktes, auf dem auch Lyft (30 Prozent) seine Dienste anbietet.
Unter den Top und High Performern im MSR finden sich noch vier Autohersteller. Quelle: CAM
Im Service-Ranking des CAM folgen mit größerem Abstand
Daimler, Auto-Vermieter Sixt, Lyft und BMW. „Bei Fahrdienstportalen gilt im
Besonderen die Formel ‚The winner takes it all‘ oder ‚takes most‘“, sagt
CAM-Direktor Bratzel. „Demnach wird nur eine dominante Plattform in einer
Marktregion erfolgskritische Netzwerkeffekte generieren und sich damit
langfristig durchsetzen können.“
OEMs und Mobilitätsanbieter ringen um den Kunden
In der Gesamtschau liegt die alte Auto-Welt bei den neuen
Mobilitätsthemen noch vorne: Daimler und BMW rangieren bei der Servicestärke im
CAM-Index bei 700 Punkten. Mit größerem Abstand reihen sich mit Didi Chuxing
und Uber bereits zwei neue Mobility-Provider auf Platz drei und vier ein, es folgen
Volkswagen, Ford und die Deutsche Bahn im Bereich der High Performer.
Noch in die Top Ten schafft es Google-Mutter Alphabet,
die gleichzeitig das Feld der Medium Performer anführt. In der Gesamtwertung
eher abgeschlagen sind einige asiatische Hersteller, die sich nur bei wenigen Dienstleistungen
behaupten können. „Nach dem Hype um die neue Mobilität wird eine Phase der Marktkonsolidierung
folgen, an deren Ende nur wenige kommerzielle Dienste überleben werden“, prognostiziert
CAM-Experte Stefan Bratzel.
Der Mobility Services Report 2019 wird am 12. November 2019 im Rahmen des Mobility Circles im Curio-Haus in Hamburg offiziell vorgestellt. Titelfoto: Bosch
Im Oktober wurden 12,7 Prozent mehr Pkw zugelassen als im Vorjahresmonat. Stark war besonders ein Segment.
Der deutsche Pkw-Markt hat im Oktober stark zugelegt. Laut dem Marktbeobachter Dataforce stiegen die Zulassungen im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 Prozent. Zum Teil sei dieser Anstieg ein erwartbares Ergebnis, da der Vorjahresmonat noch stark von Lieferverzögerungen infolge der WLTP-Einführung beeinflusst wurde, so Dataforce. Dennoch überrasche die Stärke des Zuwachses, denn mit insgesamt 284.593 Neuzulassungen wurde einer der besten Oktoberwerte seit Beginn der Dataforce-Statistiken im Jahr 2001 erreicht. Nur die Jahre 2005, 2006 und 2009 können ein höheres Neuzulassungsvolumen im Oktober vorweisen, wobei insbesondere in den Jahren 2006 und 2009 die Zulassungen von den Sondereffekten der Mehrwertsteuerumstellung zum 1. Januar 2007 und der Abwrackprämie nach oben getrieben wurden.
Auf allen Ebenen stark: Der Markt im Oktober. Grafik: Dataforce
Bestwert für Flotte
Bei Betrachtung der Marktsegmente im Oktober 2019 fällt auf, dass vor allem der relevante Flottenmarkt mit einem deutlichen Plus von 26,7 Prozent verantwortlich für das Ergebnis des Gesamtmarkts war. Insgesamt wurden in Flotte 80.396 Pkw zugelassen, was für den Monat Oktober außerdem mit großem Abstand einen neuen Bestwert darstellt. Das zweitbeste Oktoberergebnis konnte der relevante Flottenmarkt mit knapp 70.100 Neuzulassungen in dem Rekordjahr 2017 erzielen.
Mehr Volumen als im Vorjahresmonat konnten auch die sonstigen
gewerblichen Kanäle der Sondereinflüsse verbuchen, wobei diese aber eher
taktisch geprägt sind. Vor allem der Fahrzeugbau (+ 10,9 %) und der
Fahrzeughandel (+ 10,0 %) trieben ihre Eigenzulassungen nach oben. Autovermieter
schlossen den Monat mit einem Plus von 5,6 Prozent.
Der Privatmarkt konnte ebenfalls zulegen und übertraf das
äußerst schwache Vorjahresergebnis um 6,8 Prozent. Damit liegt das diesjährige
Oktobervolumen knapp über dem Durchschnittswert von 97.464 Neuzulassungen der
Jahre 2012 bis 2017.
Transportermarkt weiter im Aufschwung
Auch die Zulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities übertrafen im Oktober 2019 das Ergebnis des Vorjahresmonats (+ 4,9 %), wobei bis auf die Autovermieter alle Marktsegmente an dieser Entwicklung partizipieren konnten. Während der Relevante Flottenmarkt als anteilsmäßig größtes Marktsegment nur knapp über dem Vorjahreswert lag (+ 0,6 %), ist die Entwicklung des Privatmarkts hervorzuheben, der als einziger Kanal eine zweistellige Wachstumsrate (+ 20,9 %) erreichte. HM/Foto: pixabay
Ihr aktuelles Diesel-Barometer hat die DAT den Elektroantrieben gewidmet: Den Kunden kommt es auf den Preis und die Reichweite an.
Im Fokus des aktuellen DAT-Barometers stehen die alternativen Antriebe. Insgesamt 244.622 Personenkraftwagen wurden im September neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigte sich somit ein Plus von 22,2 Prozent. Die bisherige Jahresbilanz weist einen Zuwachs von 2,5 Prozent aus.
Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben liegen bei 7,9 Prozent. Die größten Anteile haben nicht die E-Autos (21,2%), sondern mit 73,0 Prozent die Hybrid-Pkw. Jedoch sind hier auch Fahrzeuge mit einem Mild-Hybridantrieb und Fahrzeuge mit 48-Volt-Bordnetz eingerechnet sind, die durch einen Benzin- oder Dieselmotor angetrieben werden.
7,9 Prozent der Zulassungen in 2019 sind elektrifizierte Modelle. Grafiken: DAT
Die DAT erforschte diesmal auch die Beurteilungen des Autokäufer hinsichtlich von E-Autos. So sind die wichtigsten Anreize für ein reines Elektroauto ein attraktiver Kaufpreis, gefolgt von Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen rangiert auf Platz 4.
Die Reichweite ist das zweitwichtigste Kriterium.
Als notwendige Reichweite gaben die Endverbraucher durchschnittlich 415 Kilometer für ein E-Auto an. Bei der Betrachtung der medialen Berichterstattung über E-Autos in den letzten drei Monaten gaben 18 Prozent an, sie sei negativer geworden. 38 Prozent empfanden sie positiver.
Umweltfreundlich in der Nutzung, nicht in der Herstellung.
In der eigenen Meinung über E-Autos sagten über die Hälfte der Befragten, die Nutzung sei umweltfreundlich, die Herstellung allerdings nicht. Nur ein Drittel sieht ein E-Auto als perfektes Alltagsauto, 41 Prozent vertritt eine neutrale Haltung bei diesem Thema.
Wenn es um die Anschaffung geht, sehen 45 Prozent ein E-Auto als Zweitwagen, 39 Prozent könnten sich vorstellen, mit einem E-Auto den hauptsächlich genutzten Pkw zu ersetzen.
Das E-Auto wird mehrheitlich als Zweitwagen gesehen.
Insgesamt hat der Automarkt in Deutschland im August etwas
an Fahrt verloren: Benzin- und Diesel-Gebrauchtwagen waren weniger gefragt als
im Vormonat, Benzin-Neuwagen erfreuten sich dagegen einer konstanten Nachfrage,
Diesel-Neuzulassungen waren leicht rückläufig.
Die Unternehmensberatung Accenture hat eine Studie veröffentlicht, nach der in Zukunft viele Autofahrer auf ihr Auto verzichten würden, wenn autonome Mobilitätslösungen vorhanden wären.
Viele Autofahrer können sich laut Accenture vorstellen, in Zukunft den Autobesitz zugunsten autonomer Mobilitätslösungen wie selbstfahrender Busse oder Taxis aufzugeben, wie der Branchendienst Aftermarket-trends.de berichtet. Das geht aus der neuen Studie „Mobility Services: Die Kundenperspektive“ hervor, die sich mit den wichtigsten Herausforderungen für die Automobilhersteller im Zusammenhang mit dem Anstieg der Mobilitätsdienste beschäftigt. Befragt hat man Menschen in den USA, Europa und China, die meisten davon Autobesitzer.
„Übergang unvermeidlich“
Obwohl 96 Prozent der Autobesitzer davon ausgehen, auch in Zukunft ein Auto ihr Eigen zu nennen, sagt fast die Hälfte (48 Prozent), dass sie auf das Auto verzichten würde, wenn autonome Mobilitätslösungen verfügbar wären. Eine womöglich überraschende Erkenntnis ist, dass Besitzer von Premium-Markenfahrzeugen eher bereit sind, auf autonome Mobilitätslösungen umzuschwenken und dafür den Verzicht aufs Auto auf sich zu nehmen.
Innerhalb dieser Gruppe sind die Befragten in China
doppelt so häufig zum Umstieg bereit wie die in den USA (78 Prozent gegenüber
39 Prozent), während die Zustimmung in Europa dazwischen liegt (55 Prozent).
Accenture hat nichts darüber berichtet, wie sich die Zahlen zwischen Stadt und
Land verteilen.
„Der Übergang vom Autobesitz zur Nutzung von
Mobilititätsdienstleistungen scheint unvermeidlich, so dass traditionelle
Automobilhersteller ein hohes Risiko haben, Kunden an reine
Mobilitätsdienstleister zu verlieren, die bereits neue Mobilitätskonzepte anbieten“,
sagt Axel Schmidt, Senior Managing Director und Global Mobility Lead bei Accenture.